OV: MEINE MEINUNG: Konsens statt Konfrontation

Von Uwe Haring

Da hat die Kanzlerin wohl gelernt aus Erfahrungen,
aus interner und öffentlicher Kritik: Angela Merkel geht in Sachen
Atomausstieg auf die Opposition zu. Das ist lobenswert und der eine
Teil der Nachricht. Gleichzeitig heißt es aus Regierungskreisen, dass
sie keine Gespräche mit Vertretern der Energiekonzerne führen wird.
Stattdessen hat sie sich bereits mit Organisationen von
Atomkraftgegnern, von Umweltaktivisten und Verbraucherschützern
getroffen. Recht so.

Wir erinnern uns, die Vorgeschichte war unglücklich bis unsäglich:
Fast im Alleingang drückte die Kanzlerin im Herbst längere Laufzeiten
für Atomkraftwerke durch – eben ohne Diskussion im Bundestag, ohne
Zustimmung der Opposition, ohne Beteiligung des Kabinetts. Das war
ein Fehler.

Doch Angela Merkel braucht nicht nur Zustimmung für die nächsten
Entscheidungen, sondern auch Unterstützung bei deren Umsetzung. Die
Energiewende wird teuer für Steuerzahler und Stromkunden,
Umweltverbände müssen Zugeständnisse machen. Denn das Mehr an
Alternativenergie muss produziert und transportiert werden, es fehlen
neben Energieerzeugern auch Speicherräume. Das erfordert allenthalben
Konsens statt Konfrontation.

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Uwe Haring
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