OV: Rollenwechsel (Meine Meinung) Von Harding Niehues

Kurt Beck hat es wieder einmal geschafft. Freitag
noch als volksnaher Mainzer Wochenmarktbesucher eine Gockel auf dem
Arm, Samstag als Landesvater auf der Tribüne beim Länderspiel auf dem
Betzenberg. Beck hat seine Rolle perfekt gespielt. Der seit 16 Jahren
regierende Ministerpräsident war für die Rheinland-Pfälzer die beste
Wahl – weil richtige Alternativen fehlten. Doch die Wähler haben
gezeigt, dass sie Beck alleine nicht mehr haben wollen – und der SPD
die Grünen an die Seite gestellt.

Die Zeit für Julia Klöckner (CDU) ist noch nicht reif. Sie hat die
Union zwar ganz dicht hinter Beck platzieren können. Die Regentschaft
haben ihr die Rheinland-Pfälzer aber noch nicht zugetraut. Das wird
sich ändern. Denn Klöckner wird jetzt von der Bundespolitik in die
Landespolitik wechseln. Zwar auf die harte Oppositionsbank. Aber sie
wird deutlich an Präsenz und Profil gewinnen.

Und 2016 den Rollenwechsel an die Spitze machen. Rolle raus für
die FDP: Brüderles Aussage, die zeitweise Abschaltung der
Kernkraftwerke sei Wahlkampftaktik, haben die Wähler sofort
abgestraft. Brüderle stand zwar gar nicht zur Wahl – fiel als
FDP-Landeschef in Rheinland-Pfalz dem eigenen Mann aber in den
Rücken.

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