Unter dem Motto „Berufswahl Pflege – Deine Chance
in M-V“ fand am Mittwoch ein landesweiter Aktionstag statt, bei dem
Jugendliche einmal hinter die Kulissen von Pflegeeinrichtungen
blicken konnten und sich über berufliche Perspektiven im
Pflegebereich informierten.
Die Jugendlichen erfuhren aus erster Hand, wie die Ausbildung
organisiert ist, welche Anforderungen zu erfüllen sind und wie die
Zukunftsaussichten in diesem krisenfesten Berufsfeld sind.
Mehr als 50 Pflegeeinrichtungen öffneten am Aktionstag ihre Türen.
Im Pflege- und Wohnzentrum Seehof erwartete die Schüler ein breites
und abwechslungsreiches Workshop-Angebot. Die Jugendlichen hatten die
Gelegenheit, u. a. praktische Handgriffe aus dem Pflegealltag auf
Augenhöhe kennenzulernen und konnten beispielsweise bei
Blutzuckermessungen und Mobilisationsübungen mitmachen.
„Der Pflegeberuf ist ein Job mit Zukunft und bietet einen sicheren
Arbeitsplatz“, erklärt Martin Franz, Einrichtungsleiter des Pflege-
und Wohnzentrums in Seehof. „Der Bedarf steigt ständig, die
gesellschaftliche Anerkennung ebenfalls. Noch machen aber zu wenige
Jugendliche eine Ausbildung in diesem Feld. Deshalb möchten wir die
Schüler für den Pflegeberuf begeistern“, erläutert Franz.
Dass der Pflegeberuf einer der zukunftssichersten Berufe ist und
neben der Beschäftigungssicherheit auch vielfältige Karrierechancen
bietet, davon hat sich auch der Staatssekretär im Ministerium für
Arbeit, Gleichstellung und Soziales Nikolaus Voss beim
Einrichtungsbesuch vor Ort überzeugt.
„Der Aktionstag ist eine sehr gute Gelegenheit für die
Jugendlichen, sich selbst ein Bild von der Altenpflege zu machen. Der
Pflegebereich bietet Jobs mit Perspektive und wird zunehmend an
Bedeutung gewinnen“, sagte Nikolaus Voss.
Organisiert wurde der „Tag der Pflege“ vom Landespflegeausschuss
Mecklenburg-Vorpommern. Der bpa hat sich maßgeblich an der
Organisation des Aktionstages beteiligt. Hintergrund sind die
personellen Engpässe, die heute schon im Pflegebereich zu verzeichnen
sind, sagt Michael Händel, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes
privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) in MV.
„Der Fachkräftemangel ist bereits jetzt zu spüren und die
Pflegeunternehmen in Mecklenburg-Vorpommern haben zunehmend
Schwierigkeiten, genügend Nachwuchs als auch qualifizierte Fachkräfte
zu finden. 30.000 Stellen sind bundesweit allein in der Altenpflege
nicht besetzt“, so Händel.
Eine Perspektive bietet der Ausbildungs- und Qualifizierungspakt,
den unter anderem das Land Mecklenburg-Vorpommern und der bpa
unterzeichnet haben. Diesen gilt es jetzt umzusetzen. Vereinbart ist,
die Ausbildungsquote um zehn Prozent zu steigern. Dafür müssen jetzt
die Schulplätze geschaffen werden. Die Bundesagentur für Arbeit hat
die dreijährige Umschulung zur Altenpflegefachkraft und der bpa die
Übernahme von bundesweit 4.000 Umschülern aus den Pflegehelferberufen
zugesagt.
bpa e.V.: Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste
e.V. (bpa) bildet mit mehr als 7.500 aktiven Mitgliedseinrichtungen
(davon über 300 in Mecklenburg-Vorpommern) die größte
Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in
Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären
Pflege, der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in
privater Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa
tragen die Verantwortung für ca. 230.000 Arbeitsplätze und ca. 17.700
Ausbildungsplätze. Das investierte Kapital liegt bei 18,2 Milliarden
Euro.
Pressekontakt:
Sven Wolfgram, Landesbeauftragter des bpa in M-V, Tel.: 0172-4154935