Im Koalitionsvertrag hatten sich CDU, SPD und FDP zu dem 5,7 Millionen Euro teuren Vorhaben bekannt. In diesem Jahr sollte der Bau beginnen. Der Landessportbund reagiert mit Unverständnis auf den Kurswechsel. „Wir haben den Bauantrag bereits eingereicht und für Architektenleistungen schon 300.000 Euro ausgegeben“, sagte Finanzvorständin Ines Kramer der MZ.
Derzeit residiert der Landessportbund, der gut 3.000 Sportvereine mit mehr als 350.000 Mitgliedern vertritt, in einer historischen Villa im Paulusviertel. „Unsere jetzige Geschäftsstelle ist weit weg von den Sportstätten, sie ist zu klein, nicht barrierefrei und hat einen feuchten Keller“, sagte Kramer. Dass der Neubau nun gestrichen ist, sei enttäuschend. „Wenn etwas im Koalitionsvertrag steht, geht man ja davon aus, dass es auch kommt“, sagte Kramer.
Auch innerhalb der Koalition stößt die Entscheidung auf Kritik. Die Planungen für den Neubau seien weit fortgeschritten, der Landessportbund habe bereits Geld investiert, kritisiert Andreas Silbersack (FDP), früher Präsident des Landessportbunds. Seine Nachfolgerin im Amt, Silke Renk-Lange, sei über die Pläne der Regierung „berechtigterweise wütend“, sagte Silbersack.
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