Jeder vierte gesetzlich Krankenversicherte hat
Schwierigkeiten, Arztinformationen eigenverantwortlich umzusetzen.
Dies geht aus einer noch unveröffentlichten repräsentativen Studie
des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (Wido) hervor, die der in
Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Dienstagausgabe)
vorliegt. Insgesamt ist es demnach um das Gesundheitswissen der
Versicherten nicht gut bestellt: 60 Prozent der Deutschen weisen
der Studie zufolge eine „problematische“ oder „unzureichende“
Gesundheitskompetenz auf. Im europäischen Vergleich schneiden die
Deutschen schlecht ab. Von acht Ländern, in denen die Bürger nach
ihrer Gesundheitskompetenz befragt wurden, liegt Deutschland auf dem
vorletzten siebten Platz. Nur die Bulgaren sind schlechter. Die
Gesundheitskompetenz der Österreicher, der Griechen, der Spanier, der
Iren, der Niederländer und der Polen ist hingegen höher als die der
Deutschen. „Wir müssen feststellen, dass das Bild vom souveränen
Patienten Kratzer bekommen hat“, sagte der Chef des
AOK-Bundesverbandes, Jürgen Graalmann, der Zeitung. „Selbst
Akademiker haben Probleme, gesundheitsrelevante Informationen zu
verstehen.“ Er nannte die Ergebnisse überraschend und forderte, dass
„gesundheitliche Bildung“ auch im Schulunterricht stärker verankert
werden müsse.
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