Rheinische Post: Auf den Spuren Helmut Schmidts

Peer Steinbrück wird der Kanzlerkandidat der
SPD im Bundestagswahlkampf 2013 – daran besteht nach dem recht
gelungenen Auftritt der SPD-Troika Gabriel-Steinmeier-Steinbrück
gestern in Berlin kaum noch ein Zweifel. Die Drei von der SPD wollten
zur K-Frage zwar nichts sagen, doch der Parteichef sagte es indirekt
dann doch: Mit Steinbrück habe die SPD einen, der schon mal bewiesen
habe, dass er große (Finanz-)Krisen meistern könne. Die SPD ist zwei
Jahre nach ihrem Debakel bei der letzten Bundestagswahl wieder
auferstanden: In der Euro-Krise hat sie ihr Thema gefunden und in
Steinbrück einen Macher, der es mit Angela Merkel bei diesem Thema
aufnehmen kann. Die Schwäche der Kanzlerin während der letzten 18
Monate, in denen die Krise auch durch Merkels Zutun immer größer
geworden ist, hat die SPD erstarken lassen. Steinbrücks Nachteile,
seine flapsige, manchmal kaltherzige und oft arrogante Art, werden
nach dem Kalkül der Troika durch die anderen ausgeglichen: Steinmeier
gibt den Mann fürs Herz und soziale Gerechtigkeit, Gabriel den
rhetorisch versierten Organisator des Machtwechsels. Derweil sich
Steinbrück zum Weltökonomen aufschwingt, der den Deutschen erklärt,
was Merkel nicht kann: warum sie unbedingt den Euro retten müssen.
Steinbrück in den Fußstapfen Helmut Schmidts. Das könnte klappen.

Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303