Karstadt-Investor Nicolas Berggruen hat das
getan, was in der Branche erwartet worden ist: Er verkauft Sport- und
Luxushäuser und somit den Teil des Geschäfts, von dem viele glauben,
dass mit ihm am ehesten Geld zu machen ist. Damit schürt er natürlich
neues Misstrauen. Noch vor gut einem Jahr wurden Verkaufspläne
entschieden dementiert. Dass Berggruen das damals noch nicht im Kopf
hatte, wird er heute nicht mehr ernsthaft behaupten. Entsprechend
fragt man sich, ob man den neuen Versprechungen des Alleineigentümers
für die Zukunft von Karstadt Glauben schenken darf. Die Belegschaft
in den verbleibenden Warenhäusern jedenfalls hat durch den Verkauf
der Filetstücke wieder vor Augen geführt bekommen, dass der
Deutsch-Amerikaner nur dann investiert, wenn er das Geld von anderen
bekommt und kein Risiko eingehen muss. Jetzt ist er aber am Zug. Die
300 Millionen Euro Kaufpreis müssen uneingeschränkt in die
Fortentwicklung der Warenhäuser fließen. Wenn Berggruen diese Zusage
nicht einhielte, hätte er jede Glaubwürdigkeit verspielt.
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