Grünen-Chefin Claudia Roth hat dem türkischen
Ministerpräsidenten Erdogan vorgeworfen, er nähere „sich mit seinem
Demokratieverständnis und seiner Politik mehr und mehr seinem Freund
Putin an“. Die Grünen-Chefin sagte der in Düsseldorf erscheinenden
„Rheinischen Post“ (Freitagausgabe): „Dem muss die EU entgegenwirken,
indem sie die Protestbewegung in der Türkei unterstützt. Ernst
gemeinte Beitrittsverhandlungen sind dafür ein gutes Druckmittel.“
Roth betonte, es wäre „vollkommen falsch, der Türkei bei den
Beitrittsverhandlungen zur EU jetzt die Tür vor der Nase
zuzuschlagen“. Das Gegenteil sei richtig: „Jetzt müssen wir erst
Recht auf die Türkei zugehen und sie an Europa binden. Wir sollten
jetzt das Kapitel Justiz eröffnen und damit den Druck auf
Ministerpräsident Erdogan erhöhen. Damit zwingen wir ihn und seine
Regierung, endlich Farbe zu bekennen.“ Das von Erdogan angekündigte
Referendum über die Zukunft des Gezi-Parks nannte sie „wenig
glaubwürdig“, es erscheine als „bloßes Ablenkungsmannöver“.
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