Es klingt grotesk, dass womöglich Tausende
angehende Lehrer nicht zu Ende studieren können, nur weil die
Studienordnung ausläuft. Dabei sollte das Land doch angesichts des
Lehrermangels über jeden einzelnen jungen Menschen glücklich sein,
der heutzutage noch dazu bereit ist, diesen Beruf zu ergreifen.
Längst besteht die Aufgabe eines Lehrers nicht mehr nur im reinen
Unterrichten. Anders als vielleicht noch vor 20 Jahren müssen die
Pädagogen bei den Kindern und Heranwachsenden immer öfter
erzieherische Versäumnisse der Eltern ausbügeln. Sie werden
verantwortlich gemacht für die schlechten Noten der Kinder, müssen
immer häufiger als Sündenböcke herhalten für all das, was in der
Gesellschaft schiefläuft.
Darum sollte man die Betroffenen einfach zu Ende studieren lassen.
Ohne Fristen, ohne Druck. Wem wäre denn auch geholfen, wenn sie nach
einem langen Studium ohne Examen dastehen? Unsere Gesellschaft kann
es sich nicht erlauben, auch nur auf einen gut ausgebildeten
Pädagogen zu verzichten.
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