Auch zwei Tage nach der Brandstiftung an der
Autobahnbrücke bei Neuss, nach der ein Verkehrstoter und inzwischen
acht Schwerverletzte zu beklagen sind, gibt es offenbar noch
keinerlei Hinweise auf den oder die Täter. Tatsache ist allerdings,
dass im Kreis Neuss seit Sommer letzten Jahres Dutzende bisher
unaufgeklärter Brandstiftungen für Unruhe sorgen. Ob ein Zusammenhang
mit dem Autobahn-Anschlag besteht, ist aber unklar. Auch
NRW-Verkehrsminister Harry K. Voigtsberger wird dazu nichts sagen
können, wenn er heute den Ort des tragischen Geschehens besucht.
Allerdings muss er so weit wie möglich dafür sorgen, dass sich
dergleichen nicht wiederholt. Vermutlich muss er deshalb seinen für
Baustellen zuständigen Landesbetrieb Straßen, der jetzt ins Zwielicht
geraten ist, stärker an die Kandare nehmen. Es kann nicht sein, dass
entflammbare Materialien unter Brücken gelagert werden. Selbst wenn
sie eingezäunt wären, würden Täter mit krimineller Energie das
Hindernis wohl mühelos überwinden. Vielleicht ist aber auch die
Personaldecke bei der staatlichen Bauaufsicht zu kurz. Um eine
„schlanke Verwaltung“ zu bekommen, wurde in den letzten Jahren massiv
Personal abgebaut – sicher nicht überall mit der nötigen Umsicht.
Minister Voigtsberger wird sich jetzt auch darum kümmern müssen.
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