Rheinische Post: Nachsteuern Kommentar Von Thomas Reisener

Die rot-grüne Vorgängerregierung hat die
Inklusion an den NRW-Schulen zu hastig eingeführt. Die Lehrer waren
auf den gemeinsamen Unterricht von behinderten und nicht behinderten
Kindern nicht ausreichend vorbereitet. Trotzdem war es richtig, dass
die damalige Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) das Thema
angepackt hat. Das Ziel, Behinderten eine möglichst
selbstverständliche Teilhabe am öffentlichen Alltag zu ermöglichen,
ist nicht nur aus humanitären Gründen richtig. In einer
globalisierten Welt ist es auch pädagogisch sinnvoll, Kinder so früh
wie möglich an den Umgang mit möglichst unterschiedlichen Menschen zu
gewöhnen. Die holprige Inklusion-Praxis an den Schulen zeigt aber
Korrekturbedarf beim „Wie“. Muss wirklich jede Schule auch Behinderte
aufnehmen? Denkbar wäre ja auch eine Landschaft, in der sich
ausreichend viele Schulen auf das Thema Inklusion spezialisieren. Mit
entsprechendem Personalschlüssel und finanziellen Vorteilen im
Schuletat, von denen behinderte und nicht behinderte Schüler
gemeinsam profitieren.

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