Auge um Auge, Zahn um Zahn – der Verdacht, dass
die Anschläge auf israelische Diplomaten in Indien und Georgien
Racheakte des Iran und seiner Handlanger für die Ermordung iranischer
Atomwissenschaftler durch den israelischen Geheimdienst Mossad sind,
liegt nahe. In der Natur der Sache liegt es, dass es weder für das
eine noch das andere jemals eine offizielle Bestätigung geben wird.
Dieser Krieg wurde nie erklärt, es ist ein Krieg im Schatten, wie er
einst auch zwischen dem Ostblock und dem Westen tobte. Man nannte ihn
„kalt“, aber Tote gab es trotzdem, und Tote gibt es auch jetzt
wieder. Der Iran will sich die nukleare Option offenhalten,
einschließlich der Bombe wohlgemerkt. Denn dass die Iraner
ausschließlich ein ziviles Atomprogramm entwickeln, daran glaubt
niemand mehr. Seit mit Syrien Teherans einziger starker Verbündeter
in der Region wankt, ist der Drang nach Atomwaffen eher noch stärker
geworden. Daran werden wohl auch die inzwischen schmerzhaften
Sanktionen nichts ändern, und ob man dem Iran seine nuklearen
Ambitionen gegen eine wie auch immer geartete Sicherheitsgarantie
abkaufen kann, bleibt zweifelhaft. Das hatte man in Nordkorea
schließlich auch schon einmal versucht – mit dem bekannten Ergebnis.
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