Die Entscheidung, den Friedensnobelpreis an die
Chemiewaffen-Kontrolleure der OPCW zu vergeben, war eine
Überraschung, aber eine positive. Anders als seinerzeit bei der
Ehrung für den frisch gewählten US-Präsidenten Obama handelt es sich
nicht zuletzt mit Blick auf die laufende Mission der OPCW-Inspektoren
in Syrien auch nicht um Vorschusslorbeeren. Vielmehr wird gewürdigt,
dass die bis vor kurzem in der Öffentlichkeit so gut wie unbekannte
Organisation in den vergangenen Jahren die Vernichtung von 80 Prozent
der weltweiten Chemiewaffen-Bestände überwacht hat. Gewiss fällt es
leichter, sich mit einer einzelnen, charismatischen Persönlichkeit zu
identifizieren, als mit einer technokratischen Kürzel-Organisation.
Und viele werden jetzt ihrer Enttäuschung darüber Luft machen, dass
nicht die junge pakistanische Aktivistin Malala Yousafzai
ausgezeichnet wurde, die die Ehrung sicherlich ebenso verdient hätte.
Aber der Nobelpreis für den Kampf gegen die wohl grausamste
Massenvernichtungswaffe, zu deren Opfern vor allem Zivilisten
gehören, bleibt eine gute Wahl.
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