Ein Kommentar von Deltev Hüwel:
NRW macht Druck bei der Inklusion, der Einbeziehung von
behinderten jungen Menschen in das reguläre Schulsystem. Es wird
allerdings auch höchste Zeit, dass hier gehandelt wird.
Erfreulicherweise sehen das alle im Landtag vertretenen Parteien
inzwischen genau so und fordern ein beherztes Vorgehen. Ob wirklich
von einem „historischen Tag“ die Rede sein kann, wie die grüne
Schulministerin vermutet, muss sich aber noch erweisen. Denn der Weg
zur Inklusion ist lang und kostspielig. Da müssen nicht nur Barrieren
in den Schulgebäuden (und Köpfen) beseitigt werden, sondern es bedarf
auch einer Vielzahl geschulter Pädagogen und der Fortbildung der
vorhandenen Lehrkräfte. Den Eltern von behinderten Kindern schon
jetzt einen Rechtsanspruch zuzusichern, wäre allerdings verfrüht,
denn noch fehlt es vielerorten – vor allem in der Sekundarstufe I –
an den Voraussetzungen für gemeinsamen Unterricht. Hier sind jetzt
die Kommunen am Zug, die geeignete Schulen finden müssen, aber auch
der Hilfe des Landes bedürfen. Eines steht fest: Nicht für alle
behinderten Kinder und Jugendlichen ist gemeinsamer Unterricht
anzustreben. Förderschulen, die exzellente Arbeit leisten, wird es in
NRW weiterhin geben müssen.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2303