Rheinische Post: Schweres Rentenpaket

Die große Koalition hat die Debatte über das
Rentenpaket gestern im Bundestag nicht ehrlich geführt. Immer wieder
verwiesen vor allem die SPD-Redner darauf, dass wer 45 Jahre
gearbeitet hat, mit 63 Jahren abschlagfrei in Rente gehen soll.
Dieses Argument allein hat Berechtigung. Verschwiegen wird bei der
Belobigung der Rentenreform allerdings, dass eben auch zahlreiche
Jahre der Arbeitslosigkeit angerechnet werden sollen, um auf die
geforderten 45 Beitragsjahre zu kommen. Dieser Ansatz ist verkehrt.
Er macht die Rente ab 63 unnötig teuer und setzt auch das falsche
Signal für eine kürzere Lebensarbeitszeit. Die erste große Koalition
unter Kanzlerin Angela Merkel hat mit viel Kraft die Rente ab 67
durchgesetzt. Nun wird diese vorbildliche Reform mit einer allzu
großzügigen neuen Möglichkeit zur Frühverrentung aufs Spiel gesetzt.
Derzeit sind die Sozialkassen prall gefüllt. Doch es werden auch
wieder konjunkturell schlechtere Zeiten kommen. Dann wird dieses
Rentenpaket einer Nachfolgeregierung zentnerschwer auf die Füße
fallen.

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