Die Techniker Krankenkasse fordert, in
ländlichen Gebieten die strikte Grenze zwischen Krankenhäusern und
niedergelassenen Fachärzten aufzuheben. „Wo es Kliniken schwer haben
zu überleben, brauchen wir intelligente Lösungen. Bedarfsnotwendige
Kliniken sollen künftig als Integrierte Versorgungszentren arbeiten,
in denen ihre Fachärzte auch ambulant zum Einsatz kommen“, sagte
Günter van Aalst, Chef der Techniker Kasse in Nordrhein-Westfalen,
der „Rheinischen Post“ (Dienstagausgabe). Das wäre eine Revolution.
Bislang gibt es in Deutschland zwei streng getrennte
Facharzt-Schienen, der Krankenhaus-Arzt darf nicht auch ambulant
behandeln. „Das könnte man in ländlichen Gebieten ändern, um Kliniken
besser auszulasten und eine Schließung zu vermeiden“, so van Aalst.
Weiter fordert die Techniker Kasse eine stärkere Spezialisierung.
„Nicht jedes Krankenhaus muss alles anbieten. Aber was es macht, soll
es gut machen“, sagt van Aalst. Die zunehmende Spezialisierung
bedeutet auch, dass Patienten längere Wege in Kauf nehmen müssen.
„Ein Blinddarm oder einfacher Knochenbruch muss weiter ortsnah
versorgt werden. Doch für eine Hüft-OP sind Patienten auch bereit,
100 Kilometer zu fahren“, sagt van Aalst. Derzeit beschäftigt sich
eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe mit einer Neuordnung der
Krankenhaus-Finanzierung. Auf die Krankenhäuser entfallen 35 Prozent
der Ausgaben der gesetzlichen Krankversicherung.
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