RNZ: Elternwünsche – Ein Kommentar zur niedrigen Geburtenrate

Die Gründe dafür sind vielfältig. Staatliche
Transferzahlungen können sie nicht alle beheben. Was wirklich fehlt,
ist die Perspektive, wie es langfristig gelingt, Kinder und Beruf
unter einen Hut zu bekommen in einer schnelllebigen, allzeit
Verfügbarkeit und Mobilität einfordernden Arbeitswelt. Wer sich von
einem befristeten Vertrag zum nächsten hangelt, ist eben weniger
geneigt, ein Kind in die Welt zu setzen. Und je länger es bis zur
Familiengründung dauert, desto weniger Zeit bleibt für ein zweites
oder drittes. Der Ausbau der Kinderbetreuung kann hier Abhilfe
schaffen. Auch die Verkürzung von Schulzeit und Studium könnte sich
auszahlen. Doch es geht auch um ein gesellschaftliches Klima: Wie
begegnen Arbeitgeber und Kollegen jungen Müttern (oder Vätern), die
sich Teilzeitstellen wünschen? Bleibt ihnen beruflicher Aufstieg
möglich? In diesem Zusammenhang ist es bedeutend, dass sich beim
Thema Frauenquote ein Umdenken andeutet.

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Rhein-Neckar-Zeitung
Dr. Klaus Welzel
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