SPD rutscht weiter ab
Drei Tage vor dem SPD-Parteitag verlieren die Sozialdemokraten
weiter an Zuspruch. Am Montag, Dienstag und Mittwoch dieser Woche hat
die SPD im Vergleich zur Vorwoche zwei Prozentpunkte verloren,
während Union, Linke und AfD jeweils einen Prozentpunkt gewin¬nen.
Die FDP geht von 9 auf 8 Prozent zurück. forsa-Chef Prof. Manfred
Güllner gegenüber der Mediengruppe RTL: „Die heftige Diskussion
innerhalb der SPD über das Ergebnis der Son¬dierungen und die Frage,
ob die SPD Koalitionsverhandlungen mit CDU und CSU aufnehmen soll
oder nicht, zeigt Auswirkungen: Die SPD käme – würde jetzt der
Bundestag neu gewählt – nur noch auf 18 Prozent. Das sind 2,5
Prozentpunkte weniger als das ohnehin schlechte Wahlergebnis im
September letzten Jahres.“
Die Ergebnisse im Einzelnen: CDU/CSU 34 Prozent (Bundestagswahl
32,9), SPD 18 Prozent (20,5), FDP 8 Prozent (10,7), Grüne 12 Prozent
(8,9), Linke 10 Prozent (9,2), AfD 12 Prozent (12,6). 6 Pro-zent
würden sich für eine der sonstigen Parteien entscheiden (5,2).
Mehrheit der SPD-Wähler für Große Koalition
forsa hat in dieser Woche auch Wahlberechtigte befragt, die am 24.
September 2017 SPD gewählt haben. Über zwölf Prozent von ihnen,
würden sich jetzt, etwa vier Monate später, anders ent-scheiden – das
sind knapp 1,2 Millionen SPD-Wähler, die sich abgewandt haben. Die
Hauptgründe der SPD-Abwanderer: 48 Prozent sind enttäuscht vom
„Zickzackkurs“ der SPD, sie empfinden die Partei als
„orientierungslos und zerrissen“. Nur 12 Prozent der Ab¬wanderer sind
gegen eine Große Koalition. 11 Prozent kritisieren die
„führungsschwache, unfähige Parteiführung“ durch Martin Schulz.
Lediglich 7 Prozent bemängeln die Agenda-Po¬litik von Schröder, vier
Prozent beklagen, die SPD habe in den Sondierungsgesprächen zu we¬nig
erreicht.
Insgesamt wollen 61 Prozent der SPD-Wähler, dass „ihre“ Partei
sich auf dem Parteitag am Sonn-tag für die Aufnahme von
Koalitionsverhandlungen mit den Unionsparteien entschei¬det. Vor
allem Frauen wollen, dass verhandelt wird (67 Prozent). 59 Prozent
der SPD-Wähler haben auch die Er-wartung, dass die Delegierten sich
letztlich für die Aufnahme von Verhand¬lungen entscheiden werden. 70
Prozent der SPD-Wähler sind der Auffassung, dass die Partei bei ihrer
Koalitionsent-scheidung in erster Linie den Willen ihrer Wähler
berücksichtigen solle. 27 Prozent meinen, die SPD-Mitglieder sollten
das letzte Wort haben.
Acht Prozent der der SPD noch verbliebenen Wähler haben in dieser
Woche erklärt, sie wür¬den bei möglichen Neuwahlen nicht mehr
sozialdemokratisch wählen, wenn die Partei sich gegen eine Große
Koalition entscheide. forsa-Chef Prof. Güllner gegenüber der
Medien¬gruppe RTL: „Damit würde die SPD auf einen Wert unter 17
Prozent fallen und endgültig ih¬ren Status als Volkspartei
verlieren.“ 49 Prozent der SPD-Wähler sind derzeit noch der
Auffassung, Martin Schulz sei der rich¬tige Parteivorsitzende; 40
Prozent meinen, „ein anderer Vorsitzender wäre besser“. Allerdings
fällt fast der Hälfte der Schulz-Gegner unter den SPD-Wählern niemand
ein, der besser ge¬eignet wäre. Am häufigsten wird als
Wunsch-Kandidat der frühere Vorsitzende und jetzige Außenminister
Sig¬mar Gabriel genannt.
Meldungen sind mit Quellenangabe RTL/n-tv-Trendbarometer frei zur
Veröffentlichung.
Die Daten für die Parteien-Präferenz wurden vom 15. bis 17. Januar
2018 vom Markt- und Mei-nungsforschungsinstitut forsa im Auftrag der
Mediengruppe RTL erhoben. Datenbasis: 1504 Wahl-berechtigte.
Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte.
Zusätzlich wurden am 16. und 17. Januar 2018 1008 Wähler der SPD
befragt, die am 24. Sep¬tem-ber 2017 im Rahmen einer
forsa-Wahltagsbefragung interviewt worden waren. Statisti¬sche
Fehler¬toleranz: +/- 3 Prozentpunkte.
Ansprechpartner bei forsa: Dr. Peter Matuschek, Telefon 030
-62882442
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