Umweltministerin Svenja Schulze (SPD)
hat die deutschen Autokonzerne scharf kritisiert. Der „Saarbrücker
Zeitung“ (Sonnabendausgabe) sagte Schulze: „Wenn diese hochbezahlten
Manager so weitermachen wie bisher, verschlafen sie die Zukunft.“
Deutschland habe immer den Anspruch gehabt, technologisch Vorreiter
zu sein. „Diese Haltung erwarte ich auch von der Automobilindustrie.“
Man könne sich den Stillstand bei der Verkehrswende nicht mehr länger
leisten. „Es ist schon skurril: Ich als Bundesumweltministerin muss
die Automanager davor warnen, dass sie nicht den Ast absägen, auf dem
die Automobilbranche sitzt.“
In Sachen Diesel-Krise forderte Schulze die Hersteller auf, die
versprochenen Software-Updates bis Ende 2018 durchzuführen. Weil
absehbar sei, dass das nicht reiche, müsse auch Hardware nachgerüstet
werden, beginnend mit den Städten, in denen ansonsten Fahrverbote
drohten. „Ich mag mir nicht vorstellen, was passiert, wenn in einem
Dutzend Großstädte die Innenstadtbereiche für Diesel gesperrt
werden“, sagte die Ministerin. Sie erwarte von den Konzernen, dass
sie dazu beitrügen, Fahrverbote zu vermeiden. Die Aufforderung der
Hersteller an die Kunden, sich mit Umtauschprämien neue Autos
zuzulegen, nannte Schulze „zynisch“. Viele der betroffenen Diesel
seien erst wenige Jahre alt.
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