Saarbrücker Zeitung: CDU-Abgeordnete Schön gegen geplantes Betreuungsgeld

Die saarländische CDU-Bundestagsabgeordnete
Nadine Schön hat sich gegen das von der Koalition geplante
Betreuungsgeld ausgesprochen und stattdessen eine Verbesserung
anderer familienpolitischer Leistungen gefordert. Die von den
Befürwortern beschworene Wahlfreiheit zwischen Kita-Besuch und
Erziehung zu Hause existiere deswegen nicht, weil trotz massiver
Anstrengungen bisher nicht genügend qualitativ hochwertige und
zeitlich flexible Kita-Plätze vorhanden seien. „Deshalb sollten wir
zuerst dieses Versprechen erfüllen, bevor wir andere
familienpolitische Leistungen angehen“, schrieb Schön in einem
Beitrag für die Saarbrücker Zeitung (Samstag-Ausgabe). Das
Betreuungsgeld sei auch keine Unterstützung für Eltern, die für die
Erziehung ihrer Kinder auf Berufstätigkeit verzichten, weil es nur an
den Verzicht auf die Nutzung einer staatlichen Einrichtung gekoppelt
sei. Damit schließe es etwa Frauen aus, die ihre Arbeitszeit für die
Betreuung zwar reduzieren, an einigen Tagen aber staatliche Kitas
nutzen müssen. Wenn mit dem Betreuungsgeld ein zusätzliches
Unterstützungssystem geschaffen werden solle, „dann sollte es den
Kita-Besuch zumindest nicht völlig ausschließen“, forderte die
Abgeordnete aus dem Saarland. Sie wies zudem auf die „langfristig
negativen Folgen“ für den Elternteil hin, der zu Hause bleibt: durch
geringeren Lohn beim Wiedereinstieg, schlechtere Aufstiegschancen und
fehlende Beitragsjahre in der Rente. „Wenn wir also Betreuungszeit
wirklich anerkennen wollen, dann sollten wir genau diese Nachteile
ausgleichen. Etwa durch Anrechnung bei der Rente, Zuschüsse für die
Riester-Rente, Fortbildungen oder Gutscheine für haushaltsnahe
Dienstleistungen zur Unterstützung des Wiedereinstiegs“, schrieb
Schön.

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