„Der Bund und die überwältigende Mehrheit der
Länder haben heute gezeigt, dass ihnen Frauenarbeitsplätze im
Dienstleistungssektor keinen Cent wert sind. Auch wenn einzelne
Länder nun möglicherweise alleine für die
Schlecker-Transfergesellschaft bürgen wollen, ist das ein Skandal.
Die Politik lässt all jene im Stich, die sich jahrelang für Schlecker
krumm gemacht haben, obwohl es ein Bundesgesetz war, dass es Anton
Schlecker ermöglichte, sein Großunternehmen wie eine Würstchenbude zu
führen“, erklärt Sabine Zimmermann, arbeitsmarktpolitische Sprecherin
der Fraktion DIE LINKE, zu den Verhandlungen der Bundesländer über
eine Bürgschaft für die geplante Schlecker-Transfergesellschaft.
Zimmermann weiter:
„Selbst wenn die Transfergesellschaft kommt, bleibt die Zukunft
der Schlecker-Beschäftigten unsicher. Es ist weiterhin ungewiss, ob
die insolvente Drogeriekette fortbestehen kann und was mit den dort
verbleibenden Beschäftigten geschieht. Ungewiss ist auch das
Schicksal der Beschäftigten, die zur Transfergesellschaft wechseln,
denn die Arbeitsmarktlage im Einzelhandelsbereich gestaltet sich
schwierig.
Mit dem Hin und Her bei der Transfergesellschaft haben die
Regierungen in Bund und Ländern mit den Nerven der
Schlecker-Beschäftigten gespielt. Versäumt wurde zudem über ein
alternatives Zukunftskonzept für Schlecker nachzudenken. Anders als
im vorliegenden Insolvenzplan von McKinsey muss geprüft werden, ob
nicht mehr Filialen mit einem anderen, nachhaltigen
Unternehmenskonzept betrieben werden. Dann könnten Beschäftigte aus
der Transfergesellschaft zurück wechseln. Auch staatliche Förderung
ist dabei denkbar, wenn gleichzeitig die Beschäftigten mehr Einfluss
bekämen.“
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Hendrik Thalheim
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