In großen landwirtschaftlichen Unternehmen sei die Versorgung durch feste Hoftierärzte noch stabil. Bei kleineren Beständen ist die Lage problematisch. Insbesondere Notdienste seien schwieriger abzudecken, so Gaede, „Im südlichen Sachsen-Anhalt haben wir Engpässe.“ Dabei praktizieren insgesamt wieder mehr Tierärzte in Sachsen-Anhalt: 576 waren es Ende 2023 (2013: 458). Jedoch gibt es weniger Praxen. Aktuell sind es 329 (2023: 343). Zudem ist im Bundesland der Altersschnitt am höchsten. Rund ein Drittel ist 50 bis 59 Jahre alt. Gaede schränkt auch ein: „Wir haben zwar mehr Tierärzte, aber der Zuwachs liegt unter dem bundesweiten Schnitt.“ Hinzu komme, dass Berufsanfänger heute meist keine eigene Praxis wollten, sondern angestellt arbeiteten und oft in Teilzeit. Das mache auch die Notdienst-Besetzung insgesamt schwierig.
Aktuell bekämen als erstes Kleinkunden Probleme, sagt Gaede. „Ist der Hoftierarzt mit Fahrtzeit drei Stunden in einem Betrieb, ist er über längere Zeit nicht verfügbar. Und in manchen Regionen auch kein anderer.“ Deshalb müssten sich Halter rechtzeitig kümmern und nicht warten, bis Akutfälle entstehen.
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