Schlechtes EU-Klima

Ausgerechnet jetzt, da die Europäische Union gebraucht wird wie selten zuvor, um dem internationalen Klimaprozess Richtung und Glaubwürdigkeit zu geben, taucht sie ab. Die EU-Umweltminister:innen konnten sich nicht auf ein klares CO2-Reduktionsziel für 2035 einigen, das als starkes Signal in den bevorstehenden UN-Klimagipfel in Brasilien hätte getragen werden sollen. Zurück bleibt ein Bild der Uneinigkeit – und der Eindruck, dass die EU, die zuletzt wieder als globaler Vorreiter in Sachen Klimaschutz galt, ihre Ambitionen zurückschraubt. Dabei wäre jetzt Führung gefragt. Nach dem Ausstieg der Trump-USA aus dem Pariser Weltklimaabkommen und angesichts weltweit weiter steigender Emissionen schaut die Weltöffentlichkeit auf Europa. Jenes Europa, das in den letzten Jahrzehnten gezeigt hat, wie sich Wachstum und CO2-Einsparung vereinbaren lassen. Doch anstatt den eigenen Anspruch zu bestätigen, verharrt die EU im Klein-Klein nationaler Egoismen.

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