Schulgeldfreiheit für Auszubildende in der Altenpflege jetzt/ Schleswig-Holstein braucht mehr Auszubildende in der Altenpflege

Pflegedienste und Pflegeheime haben immer häufiger
Schwierigkeiten, geeignete Pflegekräfte zu finden. Aktuell meldet die
Agentur für Arbeit 510 freie Arbeitsplätze in der Altenhilfe allein
in Schleswig-Holstein. „Der Markt für Pflegefachkräfte ist so gut wie
leergefegt. Unsere Erfahrung sagt, dass die Anzahl unbesetzter
Stellen sogar noch höher ist und es gibt kein Personal, das wir
gewinnen könnten. Tendenz steigend – das ist alarmierend.“ so Mathias
Steinbuck, Vorsitzender der Landesgruppe des Bundesverband privater
Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) auf dem diesjährigen
Jahresempfang des bpa in Kiel.

Thomas Kenntemich, Mitglied der Geschäftsführung der
Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit weiß, dass der
Pflegeberuf Zukunft hat: „Immerhin haben wir im vergangenen Jahr über
600 Menschen durch Aus- und Weiterbildung den Einstieg in die Pflege
ermöglicht. Steinbuck weiter: „Trotz dieser Einsteiger in den
Pflegeberuf haben wir ein großes Defizit an Pflegekräften und
brauchen vor allen Dingen auch mehr Auszubildende in der Altenpflege.
Wir bieten einen zukunftssicheren und höchst attraktiven Beruf –
besonders für junge Anwärter.“ Die Arbeit mit Menschen sei erfüllend,
führt Steinbuck weiter aus, abwechslungsreich, herausfordernd und
interessant zugleich. Der bpa wisse genau, dass Pflegekräfte gerade
die hohe Anerkennung sehr schätzen. Darüber hinaus sei das
Ausbildungsgehalt deutlich attraktiv, ganz abgesehen von den
Karrierechancen, die man habe.

Der Fachkräftemangel wird nachweislich trotz Rekordzahlen in der
Ausbildung immer größer. Der Knackpunkt ist die Finanzierung.
Steinbuck empört sich: „Es ist intolerabel, dass Azubis in der Pflege
Schulgeld bezahlen sollen. Wir fordern die Schulgeldfreiheit, genau
wie für andere Ausbildungsberufe auch. Ausbildung ist und bleibt
Ländersache.“ Der bpa geht aber noch weiter, denn: Nachdem der Mangel
an Pflegefachkräften mehr als klar ist, bestehen rechtlich keine
Hinderungsgründe mehr, die gegen eine Umlagefinanzierung der
Ausbildung sprechen. „Wir stehen zu unserer Verantwortung und
unterstützen die Forderung der Umlagefinanzierung für die Ausbildung
in der Altenpflege“, betont Steinbuck und ergänzt: „Da
Schleswig-Holstein dringend Nachwuchs in der Altenpflege braucht und
alle Voraussetzungen für die Finanzierbarkeit schnellstmöglich
geschaffen werden können, fordert der bpa die Landesregierung zur
kurzfristigen Verbesserung der Situation auf. Die Anzahl der
Ausbildungsplätze in der Altenpflege von derzeit 1.200 muss im ersten
Schritt um zumindest 100 schulgeldfreie Plätze aufgestockt werden.“

Der bpa ist mit über 7.000 Mitgliedern bundesweit der größte
Spitzenverband privat-gewerblicher Anbieter. 470 ambulante Dienste,
voll- und teilstationäre Einrichtungen sind in Schleswig-Holstein
Mitglied im bpa.

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