Schwäbische Zeitung: Ein Grund zum Feiern – Kommentar

Wer sich ein bisschen mit Energiewende und
Schuldenbremse schmücken will, der lädt zur Feier von 300 Jahren
Nachhaltigkeit made in Germany ins Kanzleramt ein. Doch ist der 300.
wirklich ein Grund zum Feiern? Nein, wenn man daran denkt, dass
Deutschland auch heute noch mehr Geld ausgibt als es einnimmt und
mehr Energie verbraucht als sich erneuert. Ja, wenn man feststellt,
dass das Denken in Begriffen wie Nachhaltigkeit mittlerweile in allen
Bereichen des Lebens angekommen ist – vom Waschmittel bis zur
Energiewirtschaft. Die Botschaft, den Planeten nicht unbegrenzt
zuzumüllen und auszurauben, ist längst Allgemeingut. Wer aber
Wirtschaft, Umwelt und Soziales zusammen denkt, dem wird auch in
Zukunft die Arbeit nicht ausgehen. Vielleicht wäre es heute besser,
den Begriff Nachhaltigkeit durch den Begriff
Generationengerechtigkeit zu ersetzen. Dass es aber überhaupt modern
ist, die langfristigen Folgen des Handelns mitzudenken, ist ein
Geburtstagsständchen für die Nachhaltigkeit wert.

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