In der CDU-Spitze in Berlin wird heftig der Kopf
geschüttelt, in Nordrhein-Westfalen halten es viele CDU-Mitglieder
für eine reine Katastrophe: Bundesumweltminister und
NRW-Spitzenkandidat Norbert Röttgen ziert sich. Er will sich trotz
Dauerfeuer weiter offenhalten, ob er auch dann in Düsseldorf bleibt,
wenn er die Landtagswahl am 13.Mai nicht gewinnt. Für diese Annahme
gibt es gute Gründe.
Einen Kandidaten aber, der mit der Rückfahrkarte nach Berlin in
der Tasche antritt, solch einen kann ein so mitgliederstarker und
stolzer Landesverband wie Nordrhein-Westfalen nicht gebrauchen.
Röttgen macht mit seinem Zögern klar, dass es ihm vor eineinhalb
Jahren beim Griff nach dem Landesvorsitz nur um die Macht ging, die
ein solch starker Landesverband seinem Vorsitzenden verleiht, und
dass es ihn zu Höherem drängt, als in Düsseldorf die Oppositionsbank
des Landtages zu drücken. Frei nach einem alten Schlager kann man in
Röttgens Fall deshalb nur sagen: Ach, wärst Du doch in Berlin
geblieben.
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