Straubinger: Rente mit 70 geht an Lebenswirklichkeit vorbei

Der Direktor des Instituts der deutschen
Wirtschaft, Professor Dr. Michael Hüther, fordert ab dem Jahr 2030
die Einführung der Rente mit 70. Dazu erklärt der sozialpolitische
Sprecher der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Max
Straubinger:

„Die von Arbeitgeberseite wiederholt geforderte Rente mit 70 geht
an der Lebenswirklichkeit der Menschen vorbei. Die Arbeitgeber
sollten zunächst ihre Hausausgaben machen und ihre Anstrengungen
intensivieren, um die Arbeits- und Innovationsfähigkeit ihrer
alternden Belegschaften zu erhalten und zu fördern. Bei allen
Erfolgen gibt es an dieser personalpolitischen Baustelle noch genug
zu tun. Wir brauchen keine klugen Ratschläge aus dem akademischen
Elfenbeinturm. Zudem sollten endlich die in vielen Industriebetrieben
auch heute noch üblichen Vorruhestandsregelungen beendet werden.

Richtig ist: Eine längere Beteiligung von Arbeitnehmern am
Erwerbsleben ist volkswirtschaftlich geboten und
betriebswirtschaftlich sinnvoll. Die aktuellen Zahlen der Deutschen
Rentenversicherung zum Anstieg der durchschnittlichen
Rentenbezugsdauer zeigen den Reformbedarf. Deshalb haben wir mit
guten Gründen vor sechs Jahren gegen große Widerstände die Rente mit
67 eingeführt. Die Rente mit 67 greift in vollem Umfang erst im Jahr
2029, aktuell liegt die Regelaltersgrenze bei 65 Jahren und zwei
Monaten. Wir stehen zur beschlossenen Anhebung der gesetzlichen
Regelaltersgrenze. Wir schlagen uns nicht wie die Sozialdemokraten in
die Büsche. Allerdings müssen wir aus der Rente mit 67 auch das
–Arbeiten bis 67– machen. Wir brauchen einen echten Aufbruch in eine
altersgerechte Arbeitswelt. Die betriebliche Praxis zeigt bereits
heute viele erfreuliche Beispiele. Allerdings besteht kein Grund zum
Übermut. Es gibt noch viel Überzeugungsarbeit für Politik, Betriebe
und Sozialpartner, um die Arbeitnehmer in unserem Land von der
sozialpolitisch gebotenen Anhebung der Regelaltersgrenze zu
überzeugen.“

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