Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu den grün-roten Koalitionsverhandlungen in Baden-Württemberg zum Thema Verkehr

Um was geht es? Um den Neubau von Straßen. Was
bei Naturfreunden die Angst vor vierspurigen Asphalttraversen
hervorruft, sind bei realistischer Betrachtung meist lokale
Umfahrungen. Sie sollen Anwohner vom Verkehr entlasten und selbigen
verflüssigen. Wenn die Grünen darauf bestehen, den Etat für den
Neubau fast auf null herunterzufahren, ist dies nicht als
Öko-Spinnerei abzutun, sondern verantwortungslos. Die Verlagerung des
Güterverkehrs auf die Schiene ist zwar ein hehres Ansinnen – auf
mittlere Sicht aber nicht zu realisieren. Schon gar nicht durch einen
Straßenbaustopp. Dogmatische Entweder-Oder-Politik mag in der
Opposition angehen. In der Regierung sollten die Grünen aber bereit
sein, über ihren Schatten zu springen. Ihre Vision einer nachhaltigen
Verkehrspolitik mit mehr Schienen- und Radverkehr muss nicht im
Widerspruch zum Straßenbau stehen.

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