Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu Horst SeehofersÄußerung über den Islam

Tag zwei der neuen Regierung – schon hat
Heimatminister Horst Seehofer alle Erwartungen enttäuscht, er werde
auf seine Lieblingsrolle als Bundesoppositionsführer verzichten. Da
war offenbar die Versuchung zu groß, mit dem dämlichen Spruch, der
Islam gehöre nicht zu Deutschland, gleich mehrere Fliegen mit einer
Klappe zu schlagen. Seehofer hat damit nicht nur Markus Söder am Tag
seiner Wahl zum bayerischen Ministerpräsidenten die Schau gestohlen,
sondern auch Kanzlerin Angela Merkel signalisiert: Mag die SPD
Opposition innerhalb der Regierung angekündigt haben, der CSU-Chef
betreibt sie vom Start weg mit Wucht und Wonne. Mit dem perfiden
Satz, sie müssten „mit uns leben, nicht neben uns“, hat Seehofer rund
vier Millionen Muslime in Deutschland ohne Not als nicht zu „uns“
gehörend einsortiert. Ein Heimatminister, der seine Heimat spaltet
statt eint, ist keiner.

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