Winfried Kretschmann, lebens- und
politikerfahren, hat diesen Wechsel im Landtag würdig und souverän
vollzogen. Er sehe es als seinen Auftrag an, nicht zu polarisieren,
sondern zusammenzuführen, kündigte er fast staatsmännisch an. Bewusst
versucht er, Distanz zur CDU abzubauen, die sich in einem tiefem
Jammertal befindet, jedoch weiterhin die größte Landtagsfraktion
stellt. Sie einzubeziehen, ist ein Gebot der Klugheit. Dass
Berührungspunkte bestehen, lässt sich am Ergebnis der
Ministerpräsidentenwahl ablesen: Mindestens zwei Abgeordnete der
ehemaligen Regierungsparteien stimmten für Kretschmann – und
verhalfen ihm zu einem Traumstart. Das ist umso bemerkenswerter, als
die Auseinandersetzung um Stuttgart 21 im Landtagswahlkampf tiefe
Gräben aufgerissen hatte.
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