Nach dem liberalen Wahldesaster in Brandenburg
und Thüringen will sich auch die baden-württembergische FDP
programmatisch öffnen. In einem Interview mit der „Stuttgarter
Zeitung“ (Dienstagausgabe) schloss FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich
Rülke nach der baden-württembergischen Landtagswahl 2016 selbst
bislang undenkbare Koalitionen mit der SPD und den Grünen nicht mehr
kategorisch aus. „Wir machen Koalitionen anhand von inhaltlichen
Übereinstimmungen. Wir sehen uns die Inhalte anderer Parteien genau
an. Grundsätzlich ist niemand aus der Welt. Man sollte auch bei Grün
und Rot nie die Hoffnung aufgeben“, sagte Rülke dem Blatt.
Gegen die euroskeptische Alternative für Deutschland (AfD) aber
will der 52-jährige Liberale jedoch seine Partei weiter streng
abgrenzen. „Die Leute, die das Parteiprogramm der AfD gutheißen, sind
für die FDP nicht zu erreichen“, urteilt der Oppositionspolitiker.
Die FDP betreibe keinen Wahlkampf gegen den Euro und auch nicht gegen
Ausländer und Asylanten, sagte Rülke weiter. „Baden-Württemberg hat
eine exportorientierte Wirtschaft. Es wäre Wahnsinn auf dem Ast
abzusägen, auf dem man sitzt.“
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