Stuttgarter Zeitung: Klaus Wiesehügel, Chef der Baugewerkschaft und Mitglied des Kompetenzteams von Peer Steinbrück, attackiert die Linkspartei und Bundesarbeitsministerin von der Leyen

Der Baugewerkschaftschef Klaus Wiesehügel (SPD),
einst ein Befürworter einer rot-rot-grünen Koalition, lehnt eine
Allianz mit der Linkspartei nunmehr ab. Die Linke sei so „zerstritten
und zerrupft“, dass man mit ihr keine stabile Regierung bilden könne.
„Deswegen schließe ich das aus“, sagte der 60-Jährige, der von
SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück für den Bereich Arbeit und
Soziales ins Kompetenzteam berufen wurde, im Interview der
„Stuttgarter Zeitung“ (Montagausgabe).

Die Arbeits- und Sozialministerin Ursula von der Leyen (CDU)
nannte er „eine Weltmeisterin darin, Pakete ins Schaufenster zu
stellen“. Wenn man diese aufmache, sei aber nichts drin. „Außer sehr
klug immer wieder Anschein zu erwecken, sie tue alles Mögliche, hat
sie nicht wirklich etwas gemacht“, kritisierte der Gewerkschaftschef.
„Ich gestehe ihr neidlos zu: Sie ist eine Meisterin darin, die Leute
zu täuschen“.

Wiesehügel will die Verbindungen zwischen SPD und Gewerkschaften
stärken. „Im Kampf gegen Erwerbsarmut und Arbeitslosigkeit müssen
Gewerkschaften und Sozialdemokratie jetzt zusammenarbeiten“, sagte
er. Er wolle die Arbeitnehmer zurückgewinnen, die ins Lager der
Nichtwähler abgewandert seien. In der Vergangenheit hatte der
IG-Bau-Vorsitzende infolge der Agenda 2010 noch bekannt, nie wieder
eine Partei zur Wahl zu empfehlen. „Man sollte nie ,nie– sagen“,
begründete Wiesehügel nun den Meinungsumschwung.

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