Neue Akten aus dem Staatsministerium in
Stuttgart belegen einen bisher unbekannten Kontakt zwischen Bahnchef
Rüdiger Grube und dem damaligen Ministerpräsidenten Stefan Mappus
(CDU) im Zusammenhang mit Stuttgart 21. Nach den Auseinandersetzungen
um das Bahnprojekt im Herbst 2010 im Stuttgarter Schlossgarten wies
Grube Mappus auf einen Lokalpolitiker der Grünen hin. Einem Bericht
der „Stuttgarter Zeitung“ (Freitagausgabe) zufolge übersandte Grube
Mappus eine von dem Grünenpolitiker mitverfasste Anleitung für
Studentenproteste. Sie scheine „das Handbuch für alle Krawalle zu
sein“, schrieb er dazu.
Ein Bahnsprecher sagte der Zeitung, der Konzern habe nie
Nachforschungen über Demonstranten angestellt. Grube habe die
Protestfibel von einem Unternehmer erhalten und „als
sicherheitsrelevanten Hinweis“ an Mappus weitergegeben. Bekannt wurde
der Vorgang durch zwei Privatpersonen, die auf der Grundlage des
Umweltinformationsgesetzes im Staatsministerium umfassende
Akteneinsicht zu Vorgängen um das Bahnprojekt „Stuttgart 21“ aus dem
Herbst 2010 erhielten.
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