Mehrere Innenminister ziehen die Notbremse:
„Facebook-Partys“ sollen verboten werden, fordern parteiübergreifend
Uwe Schünemann (Niedersachsen, CDU) und Ralf Jäger
(Nordrhein-Westfalen, SPD). Eskalierende Veranstaltungen in den
vergangenen Wochen etwa in Hamburg oder Wuppertal mit mehreren
Verletzten, Festnahmen und tausenden Euros Sachschaden zwingen zum
Handeln. Den Sicherheitshebel haben die Kommunen bereits in der Hand:
Sie können als kommunale Ordnungsbehörde Veranstaltungen untersagen,
wenn durch diese Teilnehmer oder auch Unbeteiligte gefährdet sind. Es
geht also nicht um schärfere Gesetze, sondern allenfalls um deren
konsequente Anwendung. Aber noch wichtiger ist Aufklärung: Über die
erste Party haben wir alle geschmunzelt, als eine unbedacht
öffentlich gemachte Geburtstagseinladung per Facebook über 1600 Gäste
angelockt hat. Doch allein mit Fahrlässigkeit sind die heutigen
Partys nicht mehr zu erklären. Heute will man anderen mit diesen
Einladungen Streiche spielen. Oder nur möglichst viel Remmidemmi
verursachen. Es wäre nun zu einfach, auf die Jugend einzuprügeln. Das
Internet ist heutzutage Bestandteil der Jugendkultur. Es ist daher
die Aufgabe der Erwachsenen, den Jugendlichen den
verantwortungsbewussten Umgang mit diesem Medium und seinen Gefahren
beizubringen. Gesetze können da nur helfen.
Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218