„Wer länger im Ring steht, wird schnell wund
gerieben.“ Mit diesem Argument versuchte die SPD-Troika bislang, der
Frage nach dem Kanzlerkandidaten 2013 aus dem Weg zu gehen. Aber mit
der wachsenden Unruhe bei den Genossen quer durch die Republik kann
sie jetzt kaum mehr anders: Die Sozialdemokraten müssen sich
entscheiden, wer Angela Merkel herausfordern soll. Im Alten Rom mögen
Triumvirate Mächtigen noch Stärke symbolisiert haben. Im Fall der
SPD zeigen die Herren Steinbrück, Steinmeier und Gabriel mit jedem
Tag nur mehr ihre Defizite auf. Wer der Kanzlerin ununterbrochen
Entscheidungsschwäche in nahezu allen politischen Gebieten vorwirft,
sollte sich nicht selbst als Zögerer und Zauderer hervortun.
Natürlich hat ein Kanzlerkandidat bis zur Wahl noch über ein Jahr zu
bestehen. Aber wer das politisch nicht durchhält, hat an der
deutschen Regierungsspitze angesichts riesiger Herausforderungen wie
der Eurokrise oder des demographischen Wandels auch nichts verloren.
Deshalb sollte es bei der SPD eher heißen: Wer länger im Ring steht,
kann auch länger punkten.
Walther Schneeweiß
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