So manches Mal macht es sich die Politik bei
schwierigen Themen richtig leicht. Das neue Inklusionsgesetz ist
hierfür wieder mal ein leuchtendes Beispiel. Da wurde im vergangenen
Jahr mal schnell beschlossen, dass behinderte Kinder generell auch
eine ganz normale Regelschule besuchen dürfen. Klar, klingt gut.
Besonders im Zeitalter der aalglatten politischen Korrektheit
allerorts. Nur: Wer übernimmt die Kosten? Wer bestimmt, wann für ein
behindertes Kind ein Besuch der Regelschule wirklich nützlich ist
(schon um sozial nicht ausgegrenzt zu werden) und wer entscheidet,
wann eben jener Unterricht eher kontraproduktiv ist? Bisher niemand.
Fakt ist jedenfalls: Wenn beispielsweise gehörlose Kinder auf die
Regelschule gehen dürfen, dann muss ihnen auch ein Dolmetscher zur
Seite stehen. Behinderten, mit anderen Handycaps, eine entsprechend
qualifizierte Betreuungsperson. Basta! Unsere Lehrer können das nicht
auch noch übernehmen – mit Klassen von über 30 Kindern. Und von ihnen
werden ja auch immer weniger eingestellt. Noch so ein schwieriges
Thema, wo es sich die Politik gern richtig leicht macht…
Armin Geier
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