Union und SPD lobten sich kräftig selbst, als die
große Koalition 2009 die Rentengarantie beschloss: Demnach sollen die
Altersbezüge auch dann nicht sinken, wenn rechnerisch (wegen
stagnierender oder sinkender Löhne plus all der Minus-Faktoren zur
Schonung der Rentenkasse) eigentlich ein Rückgang fällig wäre. Schon
damals war klar: Die Rentner selbst werden das Zuckerl bezahlen
müssen – aber eben erst nach der Bundestagswahl. Die Rentengarantie
war nichts anderes als eine Mogelpackung, die CDU/CSU und SPD vor dem
Zorn der Senioren bei der Bundestagswahl schützen sollte. Ab 1. Juli
2011 zahlen die gut 20 Millionen Rentner nun die Zeche für die
Wahlkampfshow der Volksparteien: Die eigentlich fällige
Rentenerhöhung in Höhe von zwei Prozent wird halbiert. Ausgerechnet
in Zeiten von explodierenden Energiepreisen und wachsender Inflation
müssen sich die Rentner nun mit einer Mini-Erhöhung von 0,99 Prozent
begnügen – der Kaufkraftverlust setzt sich also fort. Die
Rentengarantie sollte das Problem der zunehmenden Altersarmut
kaschieren – es war nur billige Tünche, die jetzt abblättert. Klaus
Rimpel
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