Ungarische Pflegekräfte absolvieren Praktikum in Karlsruhe / Baden-Württemberg / bpa-Mitglied initiiert EU-Projekt gegen den Fachkräftemangel / Übernahme in Pflegeunternehmen ist angestrebt

6. März 2013

Das bpa-Mitgliedsunternehmen SPPS aus Karlsruhe engagiert sich
gegen den Fachkräftemangel in der Pflege. Neben der erst kürzlich
gestarteten Imagekampagne „Vom Fach – Für Menschen. Pflege- und
Sozialberufe in Baden-Württemberg“ durch das Sozialministeriums des
Landes beginnt jetzt ein durch die Europäische Union (EU) gefördertes
Projekt, das die Integration ausländischer Fachkräfte in deutschen
Pflegeunternehmen unterstützt. Zwölf ungarische Krankenpflegeschüler,
die von zwei Lehrkräften begleitet werden, absolvieren deshalb vom 2.
März bis zum 14. April 2013 ein Praktikum in fünf Karlsruher
Pflegeeinrichtungen.

„Ziel des Projektes ist es, die berufliche Aus- und Weiterbildung
der ungarischen Fachkräfte zu verbessern und sie mit dem deutschen
Pflegesystem bzw. den Strukturen der Pflege in Deutschland vertraut
zu machen. Am Ende sollen die Grundzüge der deutschen
Pflegeversicherung und die wesentlichen Tätigkeitsschwerpunkte
bekannt sein. Auch die Möglichkeit zur Festanstellung ist definitiv
angestrebt“, erklärt Susanne Pletowski, Initiatorin und
verantwortliche Projektleiterin sowie Vizepräsidentin des
Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste (bpa). Sie
betreibt selbst ambulante Dienste (SPPS und SPPS Intensiv) in
Baden-Württemberg. Weitere Projektbeteiligte sind die Paracelsus
Klinik und die stationären Mitgliedseinrichtungen „Acabelle de
Fleur“, „Haus am Turmberg“ und das „Haus Edelberg“.

Die Weiterbildung der zwölf Teilnehmer erfolgt durch
Praxisaufenthalte in Betrieben sowie Berufsbildungseinrichtungen und
dem daraus resultierenden Wissenstransfer. Möglich wird dieser
Austausch durch das EU-Projekt „Leonardo da Vinci“, das die
Berufsbildungspolitik der teilnehmenden Staaten unterstützen und
ergänzen soll. Pletowski hatte sich mit ihrem Unternehmen SPPS
gemeinsam mit der Fachmittelschule für Gesundheitswesen im
ungarischen Szekszard um die Förderung beworben und die
Entscheidungskommission letztendlich überzeugt. Damit konnte sie eine
Förderung von insgesamt 25.000 Euro erwirken.

Während ihres Aufenthaltes in Deutschland sind die Krankenpfleger
unter anderem auch in der ambulanten Einrichtung von Susanne
Pletowski tätig. „Alle zwei Wochen erfolgt ein Tätigkeitswechsel,
damit ein möglichst breiter Wissenserwerb gefördert wird“, erklärt
die Pflegeexpertin. So lernen die ungarischen Pflegekräfte zum
Beispiel die Tätigkeiten im ambulanten Pflegedienst genauso kennen
wie die Arbeit im stationären Klinikbereich oder in der stationären
Altenpflege.

Abgerundet wird das Praktikum durch zahlreiche Unternehmungen,
welche nicht nur die Kultur sowie die deutsche Sprache festigen,
sondern auch weitere berufliche Anreize zu einem längeren
Arbeitsaufenthalt als Pflegefachkraft in Deutschland bieten sollen.
Einen Höhepunkt stellt der durch Sponsoren geförderte Besuch der
Messe „ALTENPFLEGE 2013“ in Nürnberg dar. Am 11. April werden die
Fachkräfte am bpa-Stand (3-305) auf der Messe sein. „Dieses Projekt
ist ein schönes Beispiel dafür, wie im Zuge der Globalisierung durch
den Erfahrungsaustausch Probleme wie der Mangel an Pflegefachkräften
gemeinsam bewältigt werden können und beide Seiten davon
profitieren“, so Pletowski.

bpa e. V. – Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste
e. V. (bpa) bildet mit mehr als 7.500 aktiven Mitgliedseinrichtungen
(davon über 900 in Baden-Württemberg) die größte Interessenvertretung
privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland.
Einrichtungen der ambulanten und (teil-) stationären Pflege, der
Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in privater
Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen
die Verantwortung für ca. 230.000 Arbeitsplätze und 17.700
Ausbildungsplätze. Das investierte Kapital liegt bei ca. 18,2
Milliarden Euro.

Pressekontakt:
Stefan Kraft, Leiter der Landesgeschäftsstelle, Tel.: 0711 – 96 04 96
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