Widersprüchliche Theorien und Interpretationen
Kaum eine Woche vergeht, in der nicht ein neuer Podcast oder eine neue Youtube-Dokumentation über die bewegende Tragödie um Kris Kremers und Lisanne Froon erscheint. Während sich Internetdetektive verbissen um die Frage streiten, ob ein Unfall oder ein Verbrechen den sicheren Tod der Mädchen herbeigeführt hat, versuchen immer wieder Journalisten die Deutungshoheit an sich zu reißen. Das 2021 veröffentlichte Buch „Lost in the Jungle“, an dem die damals ermittelnde Staatsanwältin Betzaida Pitti mitgewirkt hat, versucht, die Theorie eines Unfalls zu untermauern und klammert brisante Informationen in verschleierender Absicht geschickt aus. Im Gegensatz dazu greift im Jahr darauf die siebenteilige True-Crime-Podcast-Serie „Lost in Panama“ (über 2 Millionen Downloads) eine abstruse Verbrechenstheorie auf. Die Hosts Jeremy Kryt und Marianna Atencio verunglimpfen darin den Tourguide Feliciano Gonzalez und die Jugendgang „Pandilla“, die in Internetforen schon seit 2014 als Mörder der Holländerinnen gebrandmarkt werden.
Gerichtsakten und Expeditionen bringen Geheimnisse ans Licht
Durch intensive Gespräche mit den vermeintlichen Tätern und die Auswertung der Polizeiverhöre können die Autoren von „Verschollen in Panama“ diese Theorien eindeutig widerlegen und finden nach Auswertung von forensischen Gutachten und Autopsieberichten doch eindeutige Hinweise, die ein Verbrechen und die bewusste Vertuschung einer geplanten Entführung wahrscheinlich werden lassen. „Verschollen in Panama“ ist eine Hommage an die unermüdliche Suche nach Antworten, eine Denkschrift für zwei Leben, die viel zu früh endeten, und ein Muss für alle, die sich für wahre Kriminalfälle und ungelöste Rätsel interessieren.