WAZ: Brüsseler Eile bei Handykosten – Kommentar von Knut Pries

Auch in Europa geht es auf Wahlen zu. Im Mai wird
ein neues Europaparlament gewählt. Deshalb treibt die Brüsseler ein
gewisser Erledigungsehrgeiz. So plant die Kommissarin Kroes, die für
Internet und Kommunikation zuständig ist, noch einmal einen großen
Wurf: Alles, was einem Binnenmarkt entgegensteht, in dem 500
Millionen Nutzer jederzeit und überall kommunizieren und sich im Netz
tummeln können, soll noch schnell aus dem Weg geräumt werden.

Dem Verbraucher soll das Abschlusskapitel einer Brüsseler
Erfolgsgeschichte geboten werden. Seit Jahren nötigt die EU die
Telekomkonzerne, die saftigen Gebühren für den Handybetrieb im
Ausland zu senken. Nun soll endgültig Schluss sein mit dem teuren
Roaming. Ob es das Kroes-Gesetz noch rechtzeitig vor den Wahlen zur
Verabschiedung schafft, ist allerdings fraglich. Handynutzer sollten
sich also nicht zu früh freuen.

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