In Ostdeutschland sind sie schon die Mehrheit:
Kinder von ledigen Eltern. Und auch im Westen nimmt die Zahl der
Eltern, die auf den Trauschein pfeifen oder gar allein erziehen,
stetig zu. Ob das nun eine positive oder negative Entwicklung ist,
ist hier nicht die Frage. Tatsache ist: Die Strukturen der
Gesellschaft formieren sich komplett neu. Die Politik debattiert
zwar, hat aber auf diesen Wandel noch nicht reagiert. So fallen etwa
bei der großen familienpolitischen Leistung – dem Ehegattensplitting
– gerade die von Armut bedrohten Kinder von allein Erziehenden durch
die Förderung. Die Zeit ist reif, die Leistungen für Familien neu zu
organisieren – und dabei das Kind ins Zentrum zu stellen. Aus dem
Ehegattensplitting etwa sollte ein Familiensplitting werden, dessen
Steuervorteil sich nach der Zahl der Kinder richtet und nicht nach
dem Trauschein.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 – 804 6519
zentralredaktion@waz.de