Man nennt sie die „Helden von Fukushima“: 50
Männer, die verzweifelt darum kämpfen, elektrische Anlagen und Pumpen
zu reparieren oder herbeizuschaffen, um den Reaktor zu kühlen. Sie
harren aus in einer Zone, die Hunderttausende bereits verlassen
haben. Immer wieder kommt es zu Bränden, zu Explosionen. Sind sie
Helden?
Die verbliebenen Arbeiter von Fukushima erinnern an die berühmten
„Liquidatoren“ von Tschernobyl – Feuerwehrleute, Soldaten und Helfer,
die direkt nach der Katastrophe im Jahr 1986 am Reaktor eingesetzt
wurden. Junge Männer, die meist nicht wussten, welcher Gefahr sie
ausgesetzt waren. Sie räumten verstrahlten Schutt weg und errichteten
die Schutzhülle, den Sarkophag. Dutzende Männer starben bereits nach
wenigen Wochen an der Strahlenkrankheit, vermutlich mehrere Tausend
in den folgenden Jahren an Krebs. Ein Museum in Kiew erzählt ihre
Geschichte, zeigt die Fotos der „Helden von Tschernobyl“. Waren sie
das?
Die 50 Techniker in Japan sind angeblich freiwillig im Einsatz.
Ist es so, kämpfen sie für ihre Familien, ihr Land und die Menschen.
Vielleicht treibt sie auch das japanische Ethos an, das vom Einzelnen
Opfer verlangt für das Wohl aller. Sie werden ahnen, dass sie dafür
mindestens mit ihrer Gesundheit bezahlen werden. Helden wären sie
lieber nie genannt worden.
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