WAZ: Die zerstörerische Gewalt der Natur
– Kommentar von Walter Bau

Japan ist wie kein zweites Land der Welt vorbereitet
auf Erdbeben. Nirgendwo sonst sind die Vorwarnsysteme so ausgefeilt,
die Wohnhäuser und Industrieanlagen mit höheren Sicherheitsstandards
ausgestattet. Und trotzdem haben jetzt Beben und Tsunami den
Inselstaat in die Katastrophe gestürzt. Die Bilder von zerstörten und
überschwemmten Orten, brennenden Fabriken und obdachlos gewordenen
Menschen erinnern an den verheerenden Tsunami an Weihnachten 2004.
Und sie verdeutlichen uns auf schmerzliche Weise, dass letztlich auch
die modernste Technik ohnmächtig ist gegen die zerstörerische Gewalt
der Natur. Das gilt spätestens seit gestern auch für japanische
Kernkraftwerke. Die Gefahr einer Kernschmelze in einer der
Atomanlagen, die gestern nicht ausgeschlossen wurde, weckte ebenfalls
schlimme Erinnerungen – an die atomare Katastrophe von Tschernobyl
vor knapp 25 Jahren. Noch ist nicht absehbar, wie viele Opfer das
Erdbeben gefordert hat, ob es hunderte, tausende oder gar noch mehr
Tote geben wird. Man muss auf das Schlimmste gefasst sein. Für die
betroffenen Menschen in Japan und der Pazifikregion wird nach diesem
Freitag nichts mehr so sein wie zuvor. Die Welt muss, wir müssen
ihnen jede Hilfe und Unterstützung zukommen lassen, die uns möglich
ist.

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de