WAZ: Eine ernste Angelegenheit. Kommentar von Birgitta Stauber-Klein

Aufsätze. Vokabeln, Internet-Recherchen.
Gleichungen, Grammatik-Übungen, Lektüren: Die Liste der Aufgaben, mit
denen sich Schülerinnen und Schüler nach langen Schultagen
herumplagen, ist bemerkenswert. Die meisten müssen sich mächtig
anstrengen, um das verlangte Pensum zu schaffen. Auch die meisten
Eltern nehmen die Lernerei ernst, erstellen
Power-Point-Präsentationen für das perfekte Referat und strenge
Lernpläne für das Wochenende. Es gibt sogar Volkshochschulen, die
Lateinkurse für Eltern anbieten. Tatsächlich haben die Familien
verinnerlicht, dass sie alle gemeinsam für die Schule büffeln. Es ist
anstrengend, aber normal, Routine sozusagen. Die Kinder der
WAZ-Umfrage sehen es übrigens genauso. Vielleicht ist die Vernunft
der Kinder das Erschreckende. Sie haben begriffen, wie wichtig die
maximale Leistung ist, um im System bestehen zu können. Selbst wenn
es die normalen Hausaufgaben nicht mehr geben sollte: Das Büffeln
werden sich viele Kinder und ihre Eltern im Ringen um das
Spitzenabitur nicht so schnell nehmen lassen.

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