Essen steht mit 450 Millionen Schweizer Franken in
der Kreide. In Bochum sind es 220 Millionen, in Gladbeck 85
Millionen. Rund 1,4 Milliarden Euro an Fremdwährungskrediten lauern
in den Büchern von mehr als zwei Dutzend NRW-Kommunen, überwiegend in
der Schweizer Währung, die nun plötzlich so viel höher notiert. Und
es sieht nicht danach aus, als würde das Pendel bald wieder
zurückschlagen. Im Gegenteil: Die Geldpolitik der Europäischen
Zentralbank dürfte den Euro absehbar eher billiger machen, nicht nur
gegenüber dem Dollar. Wenn der Franken also noch stärker wird,
steigen die Verluste der Städte weiter. Theoretisch gibt es dafür
nicht einmal eine Obergrenze. Insofern wächst der Druck auf die
Städte, sich aus der Franken-Kreditklemme zu befreien – selbst wenn
aus den Buchverlusten ein reales Minus wird. Ein Ende mit Schrecken
könnte das kleinere Übel sein.
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