WAZ: Extremisten nicht im Blick. Kommentar von Frank Preuß

Es gibt keinen Grund, hysterisch auf den
Anschlagsversuch am Bonner Hauptbahnhof zu reagieren und die
Sicherheitslage dramatischer einzuschätzen als sie vermutlich ist.
Was aber keineswegs beruhigend wirkt, ist die Tatsache, dass allen
bisherigen Erkenntnissen zufolge Männer am Werk waren, die von
Experten in einem Lagebericht schon vor zwei Jahren gewaltbereiten
Ultraradikalen der Bonner Salafisten-Szene zugerechnet wurden. Wie
kann es sein, dass sie unbemerkt einen Anschlag vorbereiten? Gehört
es nicht zu den sicherheitspolitischen Standards, solche Gefährder im
Blick zu haben? Wenn das Vertrauen in die Sicherheit erst einmal
schwindet, ist es bis zur Hysterie kein weiter Weg mehr.

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