Rot-Grün korrigiert Schwarz-Gelb, immer noch. Doch
manches dauert länger, bevor es komplett auf den alten Stand gebracht
werden kann. Erst 2020 werden Räte und Bürgermeister landesweit
wieder gemeinsam gewählt. Im Kern vernünftig. Jeder überflüssige
Termin befördert Wahlmüdigkeit und schwächt am Ende den Rathaus-Chef,
der sich nur auf eine schwache Beteiligung berufen kann.
Das Umschalten auf nur einen Wahltag ist kompliziert, aber anders
kaum zu regeln. Fragwürdig bleibt die Praxis, nach der bis 2015
gewählte Bürgermeister schon eineinhalb Jahre früher abtreten können.
So hatte sich der Wähler das nicht gedacht, als er mit der Erwartung
und den politischen Versprechen einer sechsjährigen Amtszeit sein
Kreuz machte. Die reine demokratische Lehre ist das sicher nicht.
Vor Ort funktioniert der Wechsel nicht überall reibungslos. Am
Ende ist es allein Sache der Amtsinhaber, ob sie weitermachen. Sie
wurden direkt gewählt. Dieses Votum müssen ihre Parteien
respektieren, ob es ihnen gerade ins Kalkül passt oder nicht.
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