Die Zahl der Alkoholfahrten und die Zahl ihrer Opfer
sinken seit Jahren. Alkohol am Steuer ist nicht mehr nur
strafrechtlich sanktioniert, sondern gesellschaftlich geächtet.
Alkohol und Auto sind im allgemeinen Bewusstsein zwei Dinge geworden,
die nicht zusammenpassen. Trunkenheit im Straßenverkehr ist keine
Bagatellsache. Aber heißt das: Wir müssen nichts mehr tun? Wo doch
immer noch 500 Menschen im Jahr durch Trunkenheit am Steuer sterben?
Wo immer noch mehr als 4000 verletzt werden? Wo die Polizei nach wie
vor 200 000 Fahrer erwischt, die mehr getrunken haben als ihnen
das Gesetz erlaubt? Der Trend sagt uns: Die Gelegenheitstrinker sind
disziplinierbar, wenn sie sich ans Autosteuer setzen wollen. Bei
ihnen wirkt der Gedanke an verschärfte Gesetze. Die Rückfalltäter,
die sich immer wieder betrunken ans Steuer setzen (und nicht anders
können?), bedürfen der verstärkten Aufsicht. Hier kommt die
elektronische Wegfahrsperre ins Spiel. Erst pusten, dann starten? Die
Technik ist da. Die guten Erfahrungen aus dem Ausland auch. Fehlt der
Gesetzgeber, der das in die Gänge bringt. Die Koalition treibt ihren
Verkehrsminister. Gut so.
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