Die Zerrüttung im Streit zwischen den USA und dem
Iran über die unheilvollen Atommacht-Ambitionen Teherans sind
alarmierend. Die gezielt öffentlich gemachte Warnung des
US-Präsidenten an die Adresse des Mullah-Regimes, im Fall einer
Seeblockade der Straße von Hormus militärisch zu reagieren, markiert
einen neuen Tiefpunkt in den Beziehungen. In immer kürzeren Abständen
ereignet sich Gravierendes. Da wird ein iranischer Atomforscher in
die Luft gesprengt. Fast im Gegenzug kündigt Teheran an, in einer
unterirdischen Festung den nächsten technischen Schritt zur Bombe zu
gehen und verurteilt einen Amerikaner wegen angeblicher Spionage zum
Tode. Die Kontrahenten bewegen sich auf eine Sackgasse zu. Einmal
drin, stehen sie bald mit dem Rücken zur Wand. In dieser brisanten
Gemengelage den dünnen Gesprächsfaden nicht abreißen zu lassen,
erfordert diplomatische Millimeterarbeit. Im Stillen. Obama aber hat
den Bizeps jetzt öffentlich gespannt. Der Eindruck, dass weder
Amerika noch der Iran eine militärische Konfrontation wollen, sie
aber nicht mehr auszuschließen ist, weckt schlimmste Befürchtungen.
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