WAZ: Gegenwind für Pofalla – Kommentar von Walter Bau

Es liegt offenbar kein Segen auf Ronald Pofallas
Wechselplänen. Zuerst die öffentliche Empörung über den angestrebten
„Versorgungsposten“ bei der Bahn, nun der Gegenwind aus dem Konzern
heraus an einem Vorstandsposten für den Ex-Minister. Die Personalie
scheint noch lange nicht in trockenen Tüchern zu sein.

Pofalla, der bei seinem gestrigen Auftritt in Moers gegenüber der
Öffentlichkeit an seinem Schweigen festhielt, hat sich offenbar
verkalkuliert. Falls der erfahrene Polit-Recke geglaubt hatte,
gleichsam geräuschlos aus dem Ministeramt auf den Posten eines
Top-Managers in der Wirtschaft zu entschwinden, war das reichlich
naiv.

Spätestens nach dem umstrittenen Wechsel seines Parteikollegen von
Klaeden aus dem Kanzleramt zum Daimler-Konzern war klar, dass auch
Pofallas Abgang reichlich politischen Staub aufwirbeln würde. Dass
Pofalla dies unterschätzt hat, ist kaum zu fassen.

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